

Nachdem ich nach 2,5 Jahren Studium in Greifswald 2012 meinen Studienabschluss in der Tasche hatte, bin ich kaum noch in die Hansestadt gefahren. Wenngleich Greifswald eine wirklich sehr hübsche kleine Stadt ist, ergab sich die Gelegenheit einfach nicht. Nun habe ich allerdings auf Instagram entdeckt, dass sich die kulinarische Szene dort offensichtlich stark entwickelt hat. Im positiven Sinne. Das weckte meine Neugierde. Obwohl wir in unserer Holland-Woche schon ausgiebig geschlemmt haben, wollte ich zum Abschluss eines schönen Urlaubs unbedingt ein ganz bestimmtes Streetfood-Lokal aufsuchen.
Fischbrötchen mal anders
Fisch13 bietet eine Reihe an außergewöhnlichen Fischbrötchen an. Eigentlich bekommt man die an fast jeder Ecke. Aber nur die klassischen mit Räucherfisch, Nordseekrabben oder Bismarckhering. Den Standard halt. Das Vorzeige-Fischbrötchen bei Fisch13 ist allerdings der Pflaumenaugust. Eine interessante Kombination aus Matjes und Pflaumenmus. Die beiden Inhaber von Fisch13 werben auf ihrer Homepage mit folgendem Slogan “wir sind: Jung und experimentierfreudig, neugierig und immer auf der Suche nach neuen verrückten Geschmackskombinationen!” Und genau das bin ich auch!
Daher haben wir uns an einem herrlichen sonnigen Samstag auf den Weg ins 100km entfernte Greifswald gemacht. Nach fast 6 Jahren des Fernbleibens, habe ich mich doch gefreut meine ehemalige Studienstadt wieder zu sehen.
Da es noch recht früh am Tag war, sind wir zunächst durch die Stadt geschlendert. Es war angenehm warm, die Sonne strahlte um die Wette und die Innenstadt war sehr gut besucht. Überall saßen Menschen in kleinen Cafés und genossen ihren Kaffee. Ich liebe solch ein geschäftiges Treiben. In solch einer Atmosphäre fühle ich mich richtig wohl.
Gegen Mittag gingen wir endlich in das besagte Streetfood-Lokal Fisch13. Bevor ich mich übrigens dafür entschieden habe, die Fischspezialitäten dieses „Bistros“ zu probieren, habe ich ausgiebig deren Homepage studiert. Zwei wesentliche Punkte sind mir direkt aufgefallen. Einen TV-Auftritt beim NDR sowie die Auszeichnung Seafood Star 2017 für das beste stationäre Fischfachgeschäft.
Ich wohne nun schon seit Jahren an der Ostsee und habe bisher nicht ein Fischfachgeschäft entdeckt, welches eine wirklich qualitativ gute Auswahl an Fischspezialitäten vorweisen kann. Somit hat es mich durchaus beeindruckt, dass ein junges Gründerpaar aus MV solch eine tolle Auszeichnung erhalten hat! Ich freue mich immer wieder wenn Mecklenburg-Vorpommern – kulinarisch gesehen – Fortschritte macht!
Dort angekommen erwartete uns erst einmal eine Schlange. Na toll, anstehen ist so gar nicht mein Ding, aber was macht man nicht alles für den perfekten Mittagssnack!? Der erste Eindruck des Geschäftes selbst war sehr gut. Die Mitarbeiter trugen alle die gleichen Outfits. (Ich finde eine konsequente Corporate Identity einfach toll!) Das Mittags-Angebot wurde mit Kreide an die Wände geschrieben und Innen wirkte es sehr sauber, ordentlich und modern. Allerdings habe ich tatsächlich eine kleine Anmerkung: der Aufsteller draußen, der das Angebot noch einmal darstellt, passt nicht zum restlichen Design. Man bekommt hier einen falschen Eindruck. Es wirkt eher wie Imbiss und nicht wie ein hochwertiges Fischgeschäft!
Als ich an der Reihe war, entschied ich mich für drei unterschiedliche Fischbrötchen. Immerhin musste das ganze Spektrum durchprobiert werden 😉 Somit gab es für uns den Himbeerzauber (Matjesfilet mit Balsamico-Creme auf Himbeersauce, karamellisierten Walnüssen und Rauke), die Grüne Welle (Wakame Seegrassalat mit Knoblauchgarnelen und Kokossauce im warmen Baguettebrötchen) sowie den Lachs im Obstgarten (Baguettebrötchen mit Räucherlachs auf Kirschmarmelade, knackigen Äpfeln und Zwiebeln). Die Fischbrötchen werden an Ort und Stelle durch freundliche Mitarbeiter frisch zubereitet. Das heißt: das Baguettebrötchen ist tatsächlich noch warm!!!
Zunächst ein großes Lob für die kreative Namensgebung. Das macht wirklich Lust auf Mehr. Aber die Fischbrötchen hören sich nicht nur gut und ausgefallen an, sondern sie schmecken tatsächlich auch so. Erst denkt man ja – Fisch und süß passt das überhaupt zusammen!? Aber ja, es passt. Sehr gut sogar. Eine tolle Kombination und eine absolute Erfahrung! Man schmeckt, dass die Produkte frisch sind und von äußerst guter Qualität! Standard kann jeder, aber solche Kombinationen (er)finden, die dann auch noch schmecken, ist definitiv eine Kunst! Sehr empfehlenswert, dafür fahre ich gerne 100km.
Ich freue mich schon auf weitere experimentelle Innovationen von Fisch13!
Kurzer Überblick:
Adresse: Fisch 13, Schuhhagen 13, 17489 Greifswald – direkt in der Innenstadt von Greifswald, einen Katzensprung vom Markt entfernt.
Homepage: Fisch13
Kosten: ich habe für drei verschiedene Fischbrötchen 12.30€ bezahlt. Diesen Preis finde ich absolut gerechtfertigt, wenn nicht sogar günstig!
Angebot: selbstverständlich gibt es hier nicht nur ausgefallene Fischbrötchen, sondern auch die „normalen“ sowie frischen Fisch, Räucherfisch aus der Region und Fischplatten
Tipp: unbedingt mit einem Bummel in der Stadt verbinden und anschließend eine Kugel Eis in der Eismanufaktur Kontor essen